Am 21. November 2025 wurde der Mittelhof zum lebendigen Schauplatz des Bundesweiten Vorlesetags und für die Kinder der 1. und 2. Klassen der Süd- und Nord-Grundschulen zu einem besonderen Erlebnis. Nicht nur die eindrucksvollen Illustrationen aus der Geschichte „Das Katzenhaus“ von Samuil Marschak wurden groß an die Wand projiziert und mit verteilten Tierrollen vorgelesen, die Kinder durften außerdem singen und musizieren. Die Verbindung aus Lesen, Bildern und Musik sorgte für leuchtende Augen und begeisterte Stimmen.
Im Mittelpunkt stand das bekannte Kinderbuch „Das Katzenhaus“. Samuil Marschak, jüdisch-russischer Schriftsteller und Übersetzer der Shakespeare-Sonette, gilt als einer der Wegbereiter der russischen Kinderliteratur. Sein Engagement für jüdische Flüchtlingskinder und Waisen sowie seine Mitgründung einer Kinderstadt mit Theater, Bibliothek und Ateliers in den 1920er Jahren prägen sein Wirken bis heute. Viele der dort entwickelten Theaterstücke erschienen später im Sammelband Theater für Kinder.
„Das Katzenhaus“ erzählt von sozialer Ungleichheit, Armut und Reichtum und vor allem von Solidarität. Obwohl die russische Originalversion bereits Ende der 1950er Jahre veröffentlicht wurde, hat die Geschichte nichts von ihrer Aktualität verloren. In der DDR war die deutsche Ausgabe ein beliebtes Kinderbuch, das Generationen begleitet hat.
Für die Grundschulkinder, ihre begleitenden Pädagog*innen sowie für uns Vorleseomas der AG „Demokratie lesen in Berliner Kitas“ war dieser Vorlesetag ein inspirierendes und berührendes Erlebnis. Geschichten, Musik und gemeinsames Lernen zeigten einmal mehr, wie wertvoll kulturelle Bildung und demokratische Begegnungen im Kindesalter sind.
AG „Demokratie lesen in Berliner Kitas“
OMAS GEGEN RECHTS – Regionalgruppe Süd-West (Steglitz-Zehlendorf)