Ethik-Leitlinien des Mittelhof e.V.

Präambel

Diese Ethik-Leitlinien wurden von allen Mitarbeiter*innen des Mittelhof e.V. gemeinsam erarbeitet und werden in einem zweijährigen Turnus in der Gemeinschaft der Mitarbeitenden diskutiert und überarbeitet.

Seit seiner Gründung im Jahr 1947 steht der Mittelhof e.V. für das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Kulturen, ethnischer Zugehörigkeit, Geschlechter, Lebensentwürfe, Alter, Weltanschauungen und Religionen.

Wir machen Menschen vielfältige Angebote und viele Engagierte gestalten ihre eigenen Angebote unter dem Dach des Mittelhof e.V.

Wir möchten uns mit diesen Ethik-Leitlinien einen zusätzlichen Orientierungsrahmen für unsere hauptamtliche und ehrenamtliche Arbeit geben und verstehen uns als lernende Organisation, Wir ermuntern alle, über diese Leitlinien zu diskutieren und diese durch kritische Fragen weiterzuentwickeln.

Die unter einzelnen Punkten der Ethik-Leitlinien unter der Überschrift „Herausforderungen“ formulierten Fragen, dienen der kontinuierlichen Beschäftigung und Diskussion in den Teams der Einrichtungen und Projekte des Mittelhof e.V.

Unser Verständnis dieser Leitlinien ist ein „Wir“, nämlich für und mit den Menschen, die unter dem Dach des Mittelhof e.V. arbeiten und sich engagieren - angestellt beschäftigt oder ehrenamtlich tätig.

1. Professionalität und Haltung

Leitlinie

Wir übernehmen fachliche und ethische Verantwortung gegenüber den Menschen, die sich an uns wenden oder von uns begleitet werden.

Umsetzung

  • Die Mitarbeitenden des Mittelhof e.V. begegnen Menschen mit Respekt, Einfühlungsvermögen, Mitgefühl und Achtsamkeit.
  • Wir wahren die Grenzen von privatem und professionellem Handeln.
  • Wir nutzen unsere berufliche Rolle nicht zum persönlichen Vorteil aus.
  • Andere Meinungen und Haltungen nehmen wir ernst und bemühen uns um einen konstruktiven Dialog.
  • Wir treten der Abwertung und Diskriminierung von Menschen aktiv entgegen.
  • Um unsere Arbeit zu entwickeln, greifen wir in unserer Arbeit gesellschaftliche und fachliche Themen und Entwicklungen auf und setzen sie um.
  • In allen Teams findet ein kontinuierlicher Reflexionsprozess der professionellen Rolle statt.
  • Unser aller Anspruch ist es, den gewählten Arbeitsplatz engagiert, regelgerecht und kooperativ auszufüllen.

Herausforderung

Im beruflichen Alltag gibt es immer wieder Situationen, in denen es nicht ohne weiteres einfach ist, den Leitlinien gerecht zu werden. Die Auseinandersetzung darüber ist besonders wichtig:

  • In welchen Situationen ist die oben beschriebene Leitlinie in unserem Arbeitsbereich und/oder Team relevant?
  • Wo gibt es Schwierigkeiten in der Umsetzung? Was genau ist schwierig?
  • Wie gehen wir mit diesen Schwierigkeiten um? Was haben wir für eigene Antworten gefunden?
  • Wo ist die Umsetzung einfach und gelingt?
  • Was brauchen wir, damit die Umsetzung gelingt?

2. Loyalität und Integrität

Leitlinie

Wir handeln im professionellen Kontext im Interesse und nach den Grundsätzen des Mittelhof e.V.

Sollte es im Rahmen unserer professionellen Aufgaben und Zuständigkeit zu Konflikten zwischen Arbeitsauftrag und eigener Haltung kommen, sollen diese Themen offen im Mitarbeiterkreis, mit Vorgesetzten oder der Mitarbeitervertretung angesprochen werden. Der Mittelhof e.V. befürwortet eine lebendige Auseinandersetzung und partizipative Verhandlung der eigenen Leitlinien und Ziele.

Umsetzung

  • Wir kennen und beachten das Leitbild des Mittelhof e.V. in der täglichen Arbeit und unterstützen aktiv die Ziele des Vereins.
  • Wir äußern uns in der Öffentlichkeit und insbesondere in der Kommunikation in den sozialen Medien nicht in einer für den Mittelhof e.V. schädlichen Art.
  • Wir verpflichten uns zu Diskretion und Verschwiegenheit über Vorgänge am Arbeitsplatz.
  • Wir achten auf unsere Loyalität gegenüber dem Mittelhof e.V., auch bei der Ausübung von Nebentätigkeiten und der Ausübung von öffentlich wahrnehmbaren Funktionen.
  • Wir handeln im professionellen Auftrag auch dann im Interesse des Mittelhof e.V., wenn wir persönlich die Meinung nicht in Gänze teilen.

Herausforderungen

Im beruflichen Alltag gibt es immer wieder Situationen, in denen es nicht ohne weiteres einfach ist, den Leitlinien gerecht zu werden. Die Auseinandersetzung darüber ist besonders wichtig:

  • In welchen Situationen ist die oben beschriebene Leitlinie in unserem Arbeitsbereich und/oder Team relevant?
  • Wo gibt es Schwierigkeiten in der Umsetzung? Was genau ist schwierig?
  • Wie gehen wir mit diesen Schwierigkeiten um? Was haben wir für eigene Antworten gefunden?
  • Wo ist die Umsetzung einfach und gelingt?
  • Was brauchen wir, damit die Umsetzung gelingt?

3. Kollegialität und Selbstverantwortung

Leitlinie(n)

Das Verhältnis der Mitarbeitenden untereinander ist gekennzeichnet von Respekt, Fairness, Verlässlichkeit und Kooperationsbereitschaft.

Wir sind für unsere eigene Arbeitsfähigkeit verantwortlich.

Der Umgang mit eigenen Fehlern und mit denen anderer, gelingt am Besten in einer fehlerfreundlichen Kultur. Schuldzuweisungen, Rechtfertigungen und Sanktionen behindern ein solches Arbeitsklima. Ziel der Teamentwicklung in diesem Sinne ist eine Haltung, die nicht die Schuldfrage stellt, sondern die Frage nach der Verantwortung und Lösungsansätze des Einzelnen. Diese Verantwortung muss beschrieben und kommuniziert sein.

Umsetzung

Kollegialität bedeutet für uns:

  • Wir begreifen uns als Team, das sich für gemeinsame Ziele einsetzt.
  • Wir wertschätzen die Multiprofessionalität der Teammitglieder.
  • Wir bieten unsere Hilfe bei erkennbarem Unterstützungsbedarf im Arbeitsalltag an.
  • Wir übernehmen selbstverantwortlich Arbeitsaufträge.
  • Wir bieten Unterstützung, wenn sich ein Mensch, mit dem wir zusammenarbeiten, in einem krisenhaften Zustand befindet.
  • Wir geben notwendige Informationen weiter.
  • Wir fördern Nachwuchskräfte auf ihrem beruflichen Weg.

Selbstverantwortung bedeutet für uns:

  • Wir schulen unsere Fähigkeit, uns selbst und anderen gegenüber Fehler zu benennen, deren Hintergründe zu analysieren und die daraus gewonnenen Erkenntnisse für mögliche Verbesserungen zu nutzen.
  • Wir beachten gesundheitsförderliches Verhalten in Bezug auf das eigene körperliche, seelische und soziale Wohlbefinden.
  • Selbstverantwortung ist eine Einstellung, die nicht übertragbar ist. Alle Mitarbeiter*innen stehen in der Selbstverantwortung, beruflich bedingte Belastungen ihrer Gesundheit zu melden und an der Lösung zu deren Reduzierung aktiv mitzuwirken.

Herausforderungen

Im beruflichen Alltag gibt es immer wieder Situationen, in denen es nicht ohne weiteres einfach ist, den Leitlinien gerecht zu werden. Die Auseinandersetzung darüber ist besonders wichtig:

  • In welchen Situationen ist die oben beschriebene Leitlinie in unserem Arbeitsbereich und/oder Team relevant?
  • Wo gibt es Schwierigkeiten in der Umsetzung? Was genau ist schwierig?
  • Wie gehen wir mit diesen Schwierigkeiten um? Was haben wir für eigene Antworten gefunden?
  • Wo ist die Umsetzung einfach und gelingt?
  • Was brauchen wir, damit die Umsetzung gelingt?

4. Kommunikation

Leitlinie

Kommunikation ist eines unserer grundsätzlichen Arbeitsinstrumente. Wir fördern konstruktive und lösungsorientierte Kommunikation als Grundlage für kollegiales Verhalten und professionelles Handeln.

Umsetzung

  • Wir schaffen in unserer Arbeit Raum und Zeit für Kommunikation.
  • Wir gehen sachlich-konstruktiv mit Kritik, Konflikten und Unstimmigkeiten um. Sollte eine Lösung nicht gefunden werden, können Dritte zur Klärung hinzugezogen werden.
  • Wir nutzen Fort- und Weiterbildungsangebote, um an unserer Kommunikation zu arbeiten.

Herausforderungen

Kommunikation ist ein dialogisches Geschehen, nicht immer halten sich Gesprächspartner an die hier beschriebenen Regeln.

  • Wie kann es Mitarbeiter*innen gut gelingen, untereinander, sowie im Umgang mit Kunden und Klienten entsprechende Standards umzusetzen?
  • Welche Möglichkeiten hat der Einzelne sich bei Bedarf Unterstützung und Hilfe zu holen?

5. Nachhaltigkeit

Leitlinie

Wir gehen mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen bewusst um. Wir sind bestrebt, negative Umwelteinflüsse und Verbräuche allgemein zu reduzieren.

Umsetzung

Der Mittelhof e.V. befasst sich mit dem Umgang mit Ressourcen durch die Mitarbeiter*innen, sowie mit der Nachhaltigkeit als Teil der Bildung in Kitas, Schulkooperationen und in der offenen Jugendarbeit.

Im Mittelhof e.V. schließen sich interessierte Mitarbeiter*innen zusammen, um in einer kontinuierlich arbeitenden Arbeitsgruppe Ziele, Umsetzungsschritte, etc. zu erarbeiten und zu begleiten.

6. Transparenz

Leitlinie(n)

Wir sind uns unserer Verantwortung im Umgang mit finanziellen Zuwendungen und Mitteln bewusst und verwenden die finanziellen Mittel, die wir für unsere Aufgaben erhalten, zweckgebunden und maßnahmentreu.

Die Redlichkeit des Einzelnen ist die Stärke und die vertrauensvolle Basis Aller.

Umsetzung

Transparenz ist dafür ein wichtiges Mittel: Der Mittelhof e.V. ist Mitglied in der Initiative Transparente Zivilgesellschaft und veröffentlicht jedes Jahr seine Verantwortungsstrukturen, den Umfang, die Herkunft und die Verwendung seiner finanziellen Mittel.

  • Er berichtet unter Nutzung unterschiedlicher Medien über seine Arbeitsfelder (Website, Programmhefte, Flyer, Jahrbuch, Artikel in Zeitungen, Fachzeitschriften u.a.).
  • Gegenüber Kostenträgern von Zuwendungen werden Sachberichte und Verwendungsnachweise erstellt, die unzweifelhaften Aufschluss über den inhaltlichen Einsatz und die buchhalterische Korrektheit bei der Verwendung der Mittel geben.
  • Um die Qualität unserer Arbeit überprüfbar darzustellen, sind in allen Bereichen Qualitätsmanagementsysteme eingeführt.