Naturerleben hautnah übertrifft pädagogische Planung

Die Highlights der Herbstferien im NBH Lilienthal

Auch dieses Jahr hatten unsere Herbstferien einiges zu bieten. Sie begannen in der ersten Woche mit Outdoorspielen, steigerten sich über einen Ausflug in die Kletterhalle, boten Ruhe und Kreativität beim Basteln und Kochen und ließen die Fantasien bei der Sternenreise im Planetarium hochfliegen.

Die zweite Woche stand im Zeichen der Vorbereitungen auf Halloween sowie dem Besuch einer Sportschule mit dem Schwerpunkt der gewaltfreien Konfliktlösung. Das geplante Laubhütten bauen fiel leider der Krankheit eines Kollegen zum Opfer, sodass wir völlig unvorbereitet, ohne pädagogisches Konzept zum Ausflug in den Wald und zum Gut Osdorf starteten. Wir übertraten mit ca. 20 Großstadtkindern die Stadtgrenze und landeten im Dschungel des brandenburgischen Herbstwaldes. Nach kurzer Zeit brauchte jeder einen Wanderstock und alle verschwanden im Unterholz auf der Suche nach einem geeigneten Objekt. Wir entdeckten Krater, umgestürzte Bäume, die als rutschige Brücken dienten und mussten uns zwischen den Lerneinheiten sind die `Krater Folgen des zweiten Weltkrieges‘ oder den `Endmoränen geschuldet´ entscheiden.


Als wir dann noch Kühe und vor allem Pferde entdeckten, stieg die Begeisterung besonders der Mädchen immens – der absolute Höhepunkt war aber die Begegnung mit Familie Schwein auf dem Gut Osdorf. Fünf kleine Ferkel tollten durch ihr Gehege, begrüßten uns mit viel Freude und wurden von Mutter Schwein immer wieder mal zur Ordnung gerufen. Unsere Kinder fütterten die Kleinen, passten auf, dass ihnen die Finger nicht abgebissen wurden und alle zusammen veranstalten einen großen Radau. Durch diesen geweckt, erschien Vater Schwein: 300Kg schwer und viermal so groß wie Mutter Schwein, war er eine beeindruckende Erscheinung. Wir waren begeistert, die kleinen Ferkel umso mehr, rannten in einem fort rein in den Stall und wieder raus und im Kreis herum. Vater Schwein ließ sich davon nicht beirren, sondern begann zärtlich mit Mutter Schwein Küsschen auszutauschen. Dies gefiel ihm sichtlich gut und er wollte die Zärtlichkeiten intensivieren. Wir Zaungäste waren fasziniert, küssende Schweine waren etwas Neues. Vater Schwein versuchte seine 300 kg auf MutterSchweins Rücken zu platzieren, die davon gar nicht begeistert war und ein paar Schritte zur Seite ging, den Ringelschwanz hob und zu urinieren begann. Vater Schwein, noch ganz von den vorangegangen Zärtlichkeiten verzückt, trank zum allgemeinen Staunen unserer Kinder den Urin und verzog sich anschließend in den Stall. Zur allgemeinen Enttäuschung ward er dann nicht mehr gesehen.

Wir setzten unseren Besuch auf dem Gut Osdorf fort und erstanden noch ein paar Bio-Würste, die auf dem Rückweg verzehrt wurden. Der Höhepunkt des Ferienprogramms war gefunden und bestimmte noch lange die Gespräche und Fantasien auf dem Rückweg in den beschaulichen, friedlichen und pädagogisch verplanten Alltag.

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